So bleiben Sie mit agilen Methoden im Geschäft

Flexibilität ist mehr denn je gefragt und dazu braucht es ein agiles Mindset. Wie kann das im Arbeitsalltag Ihres Unternehmens aussehen? Wir geben Ihnen Tipps zur Umsetzung und berichten von unseren Erfahrungen, die wir bei Sage mit agilen Arbeitsmethoden gewonnen haben.

Panta rhei – alles fließt

„Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen“, sagte der griechische Philosoph Heraklit. Seit er das sagte, ist der Fluss reißender geworden, denn unser Lebens- und Arbeitstempo hat extrem zugenommen. Unternehmen, die auf dem Markt bestehen wollen, müssen flexibel auf neue Anforderungen ihrer Kunden oder auf Veränderungen durch neue Mitbewerber reagieren: Statt starrer Strukturen und Prozesse braucht es Anpassungsfähigkeit. Nicht umsonst gewinnen agile Arbeitsmethoden immer mehr an Bedeutung.

Was ist ein agiles Mindset

Agile Menschen oder Unternehmen zeichnet ihre Beweglichkeit aus. Auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren sie flexibel, aber sie handeln auch proaktiv, indem sie Veränderungsbereitschaft zeigen. Änderungen werden nicht als Störfaktor angesehen, sondern sie tragen dazu bei, frühzeitig den Weg in die richtige Richtung einzuschlagen. Zum agilen Mindset gehört auch, dass Mitarbeiter oder Organisationen Ungewissheit zulassen und aus Fehlern lernen. So lebt etwa die agile Methode Scrum davon, sich immer wieder zu verbessern: Dazu gibt es die Sprint-Retrospektive, dabei analysiert das Team was schief und was gut gelaufen ist und ob das Richtige auch richtig getan wird.

Das agile Manifest

2001 wurde das Manifest für agile Softwareentwicklung formuliert, vier Leitsätze bilden das Fundament, welches u.a. von den Begründern von Scrum unterzeichnet wurde:
„Wir erschließen bessere Wege, Software zu entwickeln, indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen. Durch diese Tätigkeit haben wir diese Werte zu schätzen gelernt:

  • Individuen und Interaktionen stehen über Prozessen und Werkzeugen
  • Funktionierende Software steht über einer umfassenden Dokumentation
  • Zusammenarbeit mit dem Kunden steht über der Vertragsverhandlung
  • Reagieren auf Veränderung steht über dem Befolgen eines Plans

Das heißt, obwohl wir die Werte auf der rechten Seite wichtig finden, schätzen wir die Werte auf der linken Seite höher ein.“

Ursprünglich in der Softwareentwicklung entstanden, setzen heute viele Abteilungen auf agile Ansätze, um im Geschäft zu bleiben.

Tipps zur Umsetzung

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen agile Methoden wie Scrum oder Kanban einsetzen wollen, ist es wichtig, dass Sie diese nicht „von oben“ verordnen. Denn die agile Arbeitsweise ist dezentral, d.h. Sie müssen auch die Unternehmensorganisation und -kultur verändern. Dazu sind Paradigmenwechsel nötig:

  • Vertrauen Sie Ihren autonomen Teams: Je mehr Hierarchie, Regelungen und Kontrollen, desto weniger ist agiles Arbeiten möglich. Wenn Ihre Mitarbeiter sich selbst organisieren und entscheiden können, lernen sie eigenverantwortlich zu agieren und sind damit motivierter. Dazu gehört auch die Möglichkeit, weiterhin teilweise im Home-Office arbeiten zu können.
  • Setzen Sie den Kulturwandel gemeinsam um: Führungskräfte müssen nicht alle Aufgaben delegieren, aber wo sie Verantwortung abgegeben haben, sollten sie sich auch nicht mehr einmischen – dafür ist zu Beginn Coaching wichtig und hilfreich. Genauso müssen Mitarbeiter die vertrauensvolle, selbstverantwortliche Zusammenarbeit erst lernen – dazu müssen sie geschult werden, um das Rüstzeug für agiles Arbeiten zu bekommen, etwa um Rollen wie Scrum Master oder Product Owner auszufüllen.
  • Ändern Sie Prozesse auf Sprints: Mehrjährige Großprojekte, zentrale starre Prozesse und viel Bürokratie sind nicht mehr zeitgemäß. Mit kurzen Sprints, inkrementellen Prozessen und interdisziplinären Teams werden Ergebnisse laufend überprüft; wenn nötig, kann rechtzeitig die Richtung geändert werden.
  • Sehen Sie Fehler als Chance und etablieren Sie eine Lernkultur: Statt Fehler zu verschleiern bieten sichtbar gemachte Fehler die Möglichkeit, daraus zu lernen und Sachverhalte oder Aufgaben künftig besser zu verstehen.

Praxisbeispiele aus der Erfahrung von Sage

Agile Software-Entwicklung
Wir bei Sage befassen uns mit agilen Arbeitsweisen und haben in den letzten Jahren unsere Software-Entwicklung auf agile Methoden umgestellt. Während früher Pflichtenhefte und Halbjahresplanungen aufgesetzt wurden, gibt es heute eine Roadmap mit Kunden- und Marktanforderungen. Daraus ergeben sich die Aufgaben für die Teams, die bereits in die Spezifikationsphase eingebunden werden.

Anlässlich der aktuellen Situation erwiesen sich Agilität und Flexibilität als Vorteile: Die Roadmap konnte schnell angepasst werden, so wurden neue Regelungen, wie für die COVID-19-Kurzarbeit, kurzfristig eingeschoben.

Agiles Management-Team
Auch beim Sage DPW Management-Team haben agile Methoden Einzug gefunden: Das Prinzip des täglichen Standups als auch die Verwendung von Kanban-Boards wurden ins Team übernommen, um auf die täglichen Veränderungen schnell reagieren zu können.

Agile Zusammenarbeit mit Fokus auf den Kundenbedarf ermöglichen

Agile Methoden brauchen Mut und Kulturwandel, sie sind aber alternativlos, wenn Unternehmen für schnell hereinbrechende Veränderungen gerüstet sein wollen. Ob Entwicklung, Services, Produktion oder Management – agile Prozesse sind näher an den Kundenanforderungen.

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