So machen Sie Ihr Unternehmen fit

Wie bringen Sie den Prozess der Veränderung in Gang? Erfahren Sie mehr über Erfolgsfaktoren wie digitale Grundlagen, Unternehmenskultur, Innovation und den Wert von Daten, sowie über potenzielle Stolpersteine.

Veränderung, die bleibt

Beim Thema digitale Transformation denkt man zuerst an Start-Ups wie Uber oder AirBnB, die ihre Organisation, Prozesse und Werkzeuge gleichsam „auf der grünen Wiese“ neu aufstellen. Aber wie macht sich ein Unternehmen, das über Jahrzehnte gewachsen ist, auf den Weg?
Denn wer sich damit beschäftigt, erkennt: Es geht um Veränderung und diese wird nie abgeschlossen sein, sondern Unternehmen künftig begleiten. Notwendig wird digitale Transformation, weil Grenzen des Wachstums erreicht werden oder das Kerngeschäft keine Cash-Cow mehr ist, denn neue Mitbewerber kommen auf den Markt und verändern gewohnte Wertschöpfungsketten. Zusätzlich sinkt aufgrund der technologischen Entwicklung die Halbwertszeit des Wissens, regelmäßige Weiterbildung wird zum Muss. Last but not least ändern sich die Ansprüche der Kundinnen und Kunden, sie erwarten mit der digital gewordenen Konsumwelt individuelle Angebote, raschen Service und alles rund um die Uhr.

Mit Digitalisierung den Grundstein legen

Ohne Digitalisierung keine digitale Transformation. Als erstes gilt es daher, die Grundlagen in puncto Werkzeuge und Organisation zu schaffen und hier haben viele Unternehmen schon wesentliche Schritte gesetzt, wie:

  • Moderne IT-Systeme: Cloud- bzw. hybride Lösungen unterstützen Datenmanagement, Performance und agile, skalierbare Lösungen. Dazu gehören auch – je nach Unternehmensgegenstand – digitale Lösungen aus dem Bereich Internet of Things (IoT), Künstliche Intelligenz, Big Data oder Machine Learning.
  • IT-Sicherheit: Wer auf Daten setzt, muss diese schützen. Denn Cyberkriminelle kommen nicht mehr durch die Tür, sondern verschaffen sich virtuellen Zugang zu sensiblen Kunden- oder Unternehmensdaten. Gegen Hacker braucht es professionelle IT-Security.
  • Digitalisierung von Prozessen: interne Abläufe werden z.B. mit ERP-Lösungen oder Kommunikationsplattformen produktiver; externe Prozesse zu den Kundinnen und Kunden verlaufen zielgerichtet, z.B. mit Marketingansprache über Plattformen und soziale Netzwerke.

Natürlich kann nicht alles auf einmal erneuert werden, denn oft sind funktionierende Altsysteme im Einsatz, etwa zur Datensicherung. Hier sollte mit Zwischenlösungen sichergestellt werden, dass auf wichtige Daten schnell zugegriffen werden kann, denn die digitale Transformation ist datengetrieben. Beim Einsatz neuer Lösungen ist das abteilungsübergreifende Denken entscheidend, denn nur dann können Effizienz und Produktivität gesteigert, bzw. in der Folge neue Geschäftsmodelle entwickelt werden.

Unternehmenskultur, die Innovation fördert

Der Planungshorizont ist kürzer geworden und wer erfolgreich sein will, muss sich schnell an neue Wettbewerbsbedingungen anpassen können. Das schafft verständlicherweise Unsicherheit. Gleichzeitig ist Innovation gefragt, daher braucht es eine Unternehmenskultur, die Führungskräfte und ihre Teams bei der digitalen Transformation unterstützt:

  • Agile Organisation: Starre Strukturen haben ausgedient, Teams bilden sich projektbezogen für eine gewisse Zeit mit den benötigten Skills. Wer digital innovativ ist, muss auch schnell sein: Mit agilen Sprints können Sie Entwicklungen rasch starten und immer wieder überprüfen, ob der Weg noch passt oder geändert werden muss.
  • Fehlertoleranz und Prototyping: Vieles ist neu, die Lösung noch nicht bekannt, daher heißt es ausprobieren. Menschen die auch querdenken können, sind gefragt. Eine entdeckungsfreundliche Kultur erlaubt Fehler, denn daraus wird gelernt. Mit Prototyping können Ideen mit günstigen Mitteln getestet werden. Denken Sie daran, Ihre Stakeholder in das Prototyping einzubinden, um deren Bedürfnisse wirklich zu kennen. Das fördert nebenbei auch die Kundenbindung.

Datenschatz nützen

Oft gesagt und es ist ja auch Faktum: Daten sind der Treibstoff der digitalen Transformation. Big Data ist das vielzitierte Stichwort, aber das soll zu keinem falschen Schluss verleiten: Erfolg bringt nämlich nicht die Menge der Daten, sondern welche Erkenntnisse Sie daraus ableiten können.

  • Stammdatenverwaltung und Analysetools sind die technische Grundlage. Der Datenschatz muss bereinigt sein, damit aussagekräftige Ergebnisse abgeleitet werden können.
  • Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) bildet die rechtliche Grundlage. Auch wenn Unternehmen möglichst viel über ihre Kundinnen und Kunden wissen möchten, die Privatsphäre ist ein hohes Gut, das respektiert werden muss und die Strafen bei Verstößen sind empfindlich hoch. Programme, die bei der gesetzeskonformen Verwaltung der personenbezogenen Daten unterstützen, sind zu empfehlen.
  • Kundenzentrierte digitale Geschäftsmodelle entwickeln. Hier gilt die Regel: Denken Sie nicht an Technologie, sondern stellen Sie Fragen wie: Welcher Prozess, welcher Service sollte aus Kundensicht verbessert werden? Wo kann Abteilung X mit dem Einsatz der richtigen Daten produktiver arbeiten?

Häufige Hindernisse

Der Weg der digitalen Transformation birgt etliche Stolpersteine. Wir haben zusammengestellt, was Sie vermeiden sollten:

  • Fehlende Strategie, kein Comittment der Geschäftsleitung
  • Wenig oder kein Einbinden der Belegschaft, mangelnde Kommunikation warum digitale Transformation notwendig ist, keine Investition in den Aufbau digitaler Kompetenzen
  • Nur die Technologie sehen, aber nicht die Kundenlösung, bzw. die Vision
  • Digitale Projekte auf alten Strukturen aufsetzen, also keine Transformation in Gang setzen, fehlendes agiles Denken und Projektmanagement
  • Jede Abteilung arbeitet und denkt nur für sich, damit kann der übergreifende Nutzen digitaler Lösungen mit ganzheitlichen Prozessen nicht realisiert werden
  • Zu wenig Zeit, Budget und Ressourcen einplanen; solche tiefgreifenden Veränderungsprojekte können nicht neben dem Tagesgeschäft erledigt werden.

Das lesen Sie im dritten Teil

Digitale Transformation ist eine wichtige Führungsaufgabe und es braucht kompetente Mitarbeitende. Wir beschäftigen uns daher mit dem Beitrag von HR, sowie den Aufgaben von Digitalisierungsbeauftragten.

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