Jetzt digitalisieren

Digital unterstützte Prozesse können Ressourcen sparen und Wettbewerbsvorteile bringen. Doch es braucht dafür Know-how und Geld. Holen Sie sich daher Unterstützung mit einer Förderung – es gibt regelmäßig neue Förderprogramme.

Viel Potenzial für Digitalisierung

„Digitale Kluft zwischen großen und kleinen Betrieben wird größer“ und „Fehlendes Personal und begrenzte finanzielle Ressourcen als größte Investitionshemmnisse“ – das sind zwei für den Mittelstand zentrale Ergebnisse aus der aktuellen Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die über 600 mittelständische Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitenden in Österreich befragt wurden. KMU haben also noch Aufholbedarf.

Was bereits umgesetzt wurde, hat die Statistik Austria in ihrer Erhebung Digitalisierung in Unternehmen untersucht: 76 % der Unternehmen ab zehn Beschäftigten nutzen Technologien, die Remote-Arbeit ermöglichen, jedes zweite Unternehmen hält Online-Meetings ab; Nachhaltigkeit werde bei der Digitalisierung mitbedacht, etwa mit der Reduzierung des Papierverbrauchs oder indem bei der Auswahl digitaler Geräte auf deren Energieverbrauch geachtet wird.

Digitalisierung – ja, aber …

Die Notwendigkeit von Digitalisierung ist erkannt, vielen kleinen bis mittleren Unternehmen fehlen jedoch oft Mittel und/oder Know-how, um so ein Projekt in Angriff zu nehmen. Doch hier kann geholfen werden, nämlich mit Förderungen, die sowohl finanzielle Mittel, als auch Beratungsleistungen umfassen können. Beachten Sie dazu folgende grundlegende Tipps:

  • Bei einer Förderung geht es um Geld, insofern sollten Sie die Vorbereitung genauso sehen, wie wenn es um einen Kredit geht: Mit guter Planung steigern Sie Ihre Erfolgschancen.
  • Informieren Sie sich rechtzeitig. Denn viele Förderungen werden nur dann genehmigt, wenn sie vor Projektbeginn beantragt wurden.

Das sind die 5 Schritte zur Digitalisierungsförderung für Ihr Unternehmen:

Schritt 1 – Überblick verschaffen

  • Wofür suche ich eine Förderung? Digitalisierung, Innovation, …
  • Wer sind Fördergeber? In Österreich können das Bund, Länder oder Gemeinden sein. Ebenso gibt es EU-Programme, die meist über österreichische Förderstellen vergeben werden, das erleichtert die Abwicklung.
  • Welche Förderarten gibt es? Prinzipiell möglich sind Zuschüsse zu Investitionen, günstige Kredite, Beratungszuschüsse.

Mit KMU.DIGITAL, einer Initiative von BMDW und WKO, werden Strategieberatungen und Potenzialanalysen durch zertifizierte Experten zu den Themen E-Commerce, Geschäftsmodelle sowie IT-Sicherheit gefördert. Das Austria Wirtschaftsservice, als Förderbank des Bundes, hat mit aws Digitalisierung ein Förderprogramm zur Digitalisierung von Unternehmensprozessen und zum Aufbau digitaler Geschäftsmodelle. Gesammelte Informationen bietet der Förderwegweiser der FFG, das ist die nationale Forschungsförderungsagentur um innovative Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln; speziell kann man z.B. nach Digitalisierung Breitband selektieren. Ausschließlich an KMU in Wien richtet sich die Förderung von innovationsbezogenen Personal- und Weiterbildungskosten des waff (Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds).

Schritt 2 – Fördervoraussetzungen prüfen

  • Für welche Unternehmensgröße gilt die Förderung? Mögliche Kriterien können Umsatzgrenzen oder Mitarbeiteranzahl sein, um speziell KMU zu fördern.
  • Gibt es regionale Voraussetzungen? Unternehmensstandort in einem bestimmten Bundesland, in Österreich, in der EU.
  • Gibt es sonstige Kriterien oder Ausschlusskriterien? Zum Beispiel Förderungen für Neugründer, wirtschaftliche Lage, wie viele Mittel müssen für das Projekt selbst aufgebracht werden, …

Schritt 3 – Förderung auswählen und Zeit einplanen

  • Welche Förderung passt und wer ist zuständig? Wenn Sie es nicht schon vorher getan haben, so sprechen Sie jetzt mit dem Fördergeber und lassen Sie sich beraten. Kommen Sie mit möglichst konkreten Fragen.
  • Sind mehrere Förderungen möglich? Digitalisierungsprojekte erfordern oft mehrere Schritte wie Beratung, Investitionen, Umsetzung und Schulungen. Hier gilt es von Fall zu Fall zu prüfen, ob Förderungen kombinierbar sind, oder nicht.
  • Bis wann ist eine Einreichung möglich? Die meisten Förderungen sind befristet. Gerade bei Digitalisierungsthemen ist oft der Andrang groß, verlieren Sie also nicht zu viel Zeit.
  • Wie ist die Reaktionszeit der Förderstelle? Nochmals zur Erinnerung: In den meisten Fällen darf Ihr Projekt erst nach Genehmigung beginnen. Erkundigen Sie sich nach der Bearbeitungszeit und planen Sie diese ein.
  • Wieviel Zeit hat das Projektteam? Digitalisierungsprojekte brauchen die Mitarbeit der Fachabteilungen und diese sind in der Regel mit dem Tagesgeschäft schon ziemlich ausgelastet. Berücksichtigen Sie bei der Zeitplanung daher auch die eigenen Ressourcen.

Beratungen oder Checklisten bieten:

 Schritt 4 – Antrag stellen

  • Sind die Unterlagen vollständig? Für diesen Schritt sollten Sie alles gewissenhaft vorbereitet haben. Denn je besser das Gesamtbild Ihres Unternehmens, desto besser die Chancen auf ein erfolgreiches Förderungsgesuch. Unvollständige Unterlagen können außerdem zu Verzögerungen oder sogar Ablehnungen führen.
  • Wo reiche ich ein? Zumeist gibt es ein Online-Portal, dort füllen Sie den Förderantrag aus und schicken alles ab.

Schritt 5 – Geld erhalten und losstarten

Der Förderantrag ist bewilligt, ggf. sind noch Verträge auszufüllen. Das Wichtigste ist: Sie können mit dem Digitalisierungsprojekt beginnen.

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