So setzen Sie die EU-Whistleblower-Richtlinie richtig um

Korruption und Betrug bremsen das Wirtschaftswachstum und schaden dem Wirtschaftsstandort Europa und darin Österreich, denn wenn das Vertrauen sinkt, sinken auch Investitionen. Nur etwa jedes 5. Betrugsdelikt wird derzeit gemeldet, weil Hinweisgeber Konsequenzen wie Jobverlust, Anklagen und in der Folge eine finanzielle Notlage fürchten.

Die EU-Whistleblower-Richtlinie reagiert darauf und bringt die Verpflichtung, Meldesysteme einzuführen, damit Betrugsfälle von Mitarbeitern einfacher und vor allem sicherer gemeldet werden können. Betroffen sind alle Unternehmen mit 50 Mitarbeitern oder mehr sowie Unternehmen aus bestimmten Bereichen und dem öffentlichen Sektor losgelöst von deren Mitarbeiteranzahl.

Doch was sollten Sie bei der Umsetzung der Whistleblower-Richtlinie bedenken? Hier die 5 wichtigsten Tipps:

1. Beachten Sie Fristen: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um zu beginnen

Bereits im kommenden Jahr muss die EU-Whistleblower-Richtlinie in österreichisches Recht umgesetzt sein. Da die Implementierung Aufwand für Unternehmen erfordert, ist es wichtig, rechtzeitig damit zu beginnen. Selbst wenn die Implementierung rasch erledigt ist, knüpfen daran erst Erfahrungen im Echtbetrieb, die allenfalls zu „Nachjustierungen“ führen können. Dafür sollte man genügend Zeit im Vorfeld einplanen, um später nicht in zeitliche Bedrängnis zu geraten.

2. Informieren Sie sich bei Experten

Holen Sie sich fachliche Unterstützung, sowohl in puncto Beratung, als auch mit einer passenden Software-Lösung, die für Übersicht und fristgerechte Prozesse sorgt. So bietet Sage in Kooperation mit Deloitte Legal Dienstleistungen rund um die Whistleblower-Richtlinie an.

3. Die Lösung muss zu Ihrer Unternehmensgröße und -struktur passen

Vom Briefkasten, über das Telefon, bis hin zum digitalen Meldekanal – die Möglichkeiten sind vielfältig. Wir haben die Vor- und Nachteile der wichtigsten Meldekanäle hier für Sie zusammengefasst.

Wenn Sie sich für den Einsatz eines digitalen Meldekanals entscheiden, sollten Sie bei der Auswahl vor allem folgende Kriterien beachten:

  • Die Lösung muss zu Ihrer Organisationsstruktur und Unternehmensgröße passen, denn die Preisunterschiede sind groß. Für KMU empfiehlt sich u.a. die Lösung von Sage.
  • Transparentes Preismodell bei den Aufwänden
  • Sichere Datenverarbeitung im Inland
  • Rasche und rechtssichere Implementierung
  • Einfache Anwendbarkeit

4. Beachten Sie rechtliche Rahmenbedingungen

Bei der rechtskonformen Umsetzung der Whistleblower-Richtlinie ist Fachwissen gefragt. Es ist empfehlenswert, sich rechtzeitig mit den relevanten Rechtsthemen etwa im Hinblick auf Datenschutz und Vereinbarungen mit dem Betriebsrat auseinanderzusetzen. Hier sollte jedenfalls rechtlicher Rat eingeholt werden.

5. Planen Sie ausreichend Zeit für die Implementierung ein

Planen Sie ein Jahr für Umsetzung und Tests ein, so haben Sie genügend Zeit, mögliche Fehlerquellen zu korrigieren oder Prozesse zu optimieren.

Beitrag teilen Facebook Twitter LinkedIn XING

Weitere Artikel

21. September 2022 4-Tage-Woche

Die 4-Tage-Woche ist in aller Munde, befeuert auch durch den Fachkräftemangel, der dazu führt, dass Unternehmen sich als attraktive Arbeitgeber positionieren müssen. Lesen Sie über Vor- und Nachteile und gesetzliche Grundlagen.

14. November 2019 mBGM – Monatliche Beitragsgrundlagen Meldung

Die große Umstellung im Meldesystem der Sozialversicherung hat bei zahlreichen Unternehmen viele Unsicherheiten erzeugt. Wir haben aus Erfahrungen mit unseren Kunden die Datendrehscheibe in Sage DPW optimiert. Sie bekommen jetzt aufgeschlüsselte Meldungen und können Korrekturen sofort und einfach erledigen.

26. November 2018 Tipps für das Matching von Job und Kandidaten

3 von 4 heimischen Personalisten haben schon einen vakanten Job mit dem falschen Mitarbeiter besetzt – die Folgen sind nicht nur kostspielig, sondern schaden der Produktivität und dem Team. In Zeiten des Fachkräftemangels ist das erfolgreiche Matching entscheidend und strukturiertes Vorgehen ratsam. Das Job-Interview ist eines der zentralen Elemente im Bewerbungsprozess. Wer dafür die Drei-Etappen-Regel – Vorbereitung, Gespräch, Auswertung – beachtet, ist auf einem guten Weg, Vakanzen bestmöglich zu besetzen. Mit geeigneter IT-Unterstützung schaffen Sie transparente Prozesse, faktenbasierte Entscheidungen und einen wertvollen Kandidatenpool.